Interview mit Lisa Röthlisberger
«Wir bauen für die Menschen in 50 Jahren»
Lisa Röthlisberger hat bei Caprez Ingenieure AG nicht nur ihren Platz als Projektingenieurin gefunden – sie prägt heute auch die Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens mit. Ihr Wechsel vom Pflegeberuf in die Baubranche zeigt, dass neue Perspektiven wichtige Impulse geben können.
Lisa Röthlisberger ist Projektingenieurin in der Filiale Chur – und seit Kurzem auch Nachhaltigkeitsverantwortliche der Caprez Ingenieure AG. Ihr beruflicher Werdegang zeigt: Neue Wege sind möglich – auch von einer sozialen in eine technisch geprägte Branche. Nach der Ausbildung zur Fachangestellten Gesundheit und der Berufsmatura entschied sie sich bewusst gegen eine Laufbahn im Sozialbereich und für das Studium im Bauingenieurwesen. «Ich war ehrlich gesagt schon immer ein Zahlenmensch. Mathe liegt mir und mein sehr engagierter Physiklehrer in der Berufsmatur, hat mich dann letztlich fürs Ingenieurwesen begeistert.» Ein guter Schritt, denn ihr Weg als Quereinsteigerin führt sie zu Caprez Ingenieure AG – genauer gesagt nach Chur. Vom ersten Tag an wurde sie gefördert und gefordert: «Natürlich musste ich in den Ingenieurberuf hineinwachsen. Direkt nach dem Studium fühlte ich mich noch wenig vorbereitet. Aber ich wurde gut aufgefangen.» Privat interessierte sich Lisa Röthlisberger immer mehr für Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen. Mit einem Augenzwinkern wurde sie zur «Grünen im Team» – was Lisa Röthlisberger aber nicht stört. Im Gegenteil: Es passt zu ihrem persönlichen Engagement. Sie fährt mit dem Velo zur Arbeit, verwendet Ecosia statt Google und setzt sich im Arbeitsalltag konsequent für einen ressourcenschonenden Umgang ein. Seit 2024 geschieht dies nicht mehr nur aus persönlichem Antrieb, sondern mit offizieller Funktion.
Nachhaltigkeit als strategisches Ziel bei Caprez Ingenieure AG
Die Caprez Ingenieure AG erkennt Potenziale und nutzt sie. Deswegen ist Lisa Röthlisberger heute Nachhaltigkeitsverantwortliche des Unternehmens. Im Rahmen des Strategieprozesses wurde das Thema Nachhaltigkeit konkretisiert, um intern umfassende Vorhaben voranzutreiben. Lisa Röthlisberger zeigte sich sofort begeistert: «Wir verstehen das Thema Nachhaltigkeit nicht als Etikett, sondern als selbstverständlicher Teil des unternehmerischen Denkens und Handelns. Schon heute werden intern konkrete Massnahmen umgesetzt.» Beim Teamevent Anfang Jahr wurden gemeinsam diverse Stossrichtungen definiert, die nun kontinuierlich angegangen und implementiert werden. Bei diesen Massnahmen werden ökologische, soziale und wirtschaftliche Aspekte ganzheitlich betrachtet: vom bewussten Umgang mit Energie und Ressourcen in den Büros über nachhaltige Mobilitätslösungen und Beschaffung bis hin zur sozialen Verantwortung gegenüber den Mitarbeitenden. Gerade in den Randregionen ist die regionale Wertschöpfung zu fördern sehr wichtig. Wir pflegen lokale Partnerschaften und engagieren uns dort, wo wir tätig sind.
In der Bauplanung gibt es viele Ansatzpunkte: Ressourcenschonende Materialwahl, schlankere Bauweisen oder verstärkter Einsatz von Holz im Hochbau sind nur kleine Optimierungen, die aber in der Summe grosse Wirkung zeigen. Lisa Röthlisberger bringt sowohl ihre technische Expertise als auch ihr persönliches Umweltbewusstsein ein. Für sie ist klar: Nachhaltigkeit beginnt dort, wo Routinen hinterfragt und Möglichkeiten neu gedacht werden. «Man muss nicht alles so machen, wie es immer gemacht wurde»
Ihr Ziel ist es, dass Nachhaltigkeit bei Caprez nicht bei Absichtserklärungen endet, sondern fest im Arbeitsalltag verankert wird – in der Planung, in der Umsetzung und in der Unternehmenskultur. «Wir bauen für die Menschen in 50 Jahren. Dafür müssen wir uns heute die richtigen Fragen stellen – und verantwortungsvolle Entscheidungen treffen. Schliesslich wollen wir alle, dass unser Erdball auch langfristig lebenswert bleibt.»
Die Grundlagen sind gelegt – und es ist absehbar: Das Thema Nachhaltigkeit bei Caprez ist erst am Anfang.