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Helikopter für Anlieferung von Material bei Hangsicherungen.

Meisterhafte Sicherung der Kantonsstrasse in anspruchsvoller Hochgebirgslage:

Künstliche Lawinenauslösung in Sils i.E., GR

In meiner beruflichen Laufbahn habe ich die einzigartigen Herausforderungen erlebt, die mit der Sicherung von Verkehrsinfrastrukturen in hochalpinen Gebieten einhergehen. Dieser Artikel beleuchtet das beeindruckende Bauprojekt, das ich mitten in einer anspruchsvollen Hochgebirgslage leiten durfte – die Sicherung der Kantonsstrasse zwischen Sils und Maloja. Die logistische Komplexität, der Einsatz von Spezialisten und die bemerkenswerte Zusammenarbeit zwischen Planern, Behörden und Unternehmern machen dieses Projekt zu einem Meilenstein mit positiven Auswirkungen für die Region.

Die Kantonsstrasse H3b, genauer gesagt der Abschnitt Sils-Föglias – Plaun da Lej, verzeichnet eine hohe Gefährdung durch zahlreiche Lawinenzüge. Obwohl sich die Behörden, Anliegergemeinden und regionale Akteure seit mehreren Jahrzehnten mit dieser Problematik auseinandersetzen, sind derzeit nur vereinzelte Schutzmassnahmen implementiert. Dies führt dazu, dass die Kantonsstrasse in Zeiten erhöhter Lawinengefahr oft stunden- oder tagelang gesperrt werden muss.

Bis anhin konnten Sprengungen mit dem Helikopter nur bei guter Witterung durchgeführt werden, was bei langanhaltenden und ergiebigen Schneefällen dazu führte, dass sich die Lawinenzüge füllten und dadurch grössere Lawinen anrissen, welche oft die Kantonsstrasse errreichten.

Im Rahmen des vorliegenden Projekts wurden Sprengmasten im definierten Perimeter installiert, um gezielt und periodisch Lawinenauslösungen zu praktisch jeder Tageszeit und Witterung zu initiieren. Dadurch können die Lawinenzüge regelmässig entleert werden, was das Risiko reduziert, dass die Lawinen die Kantonsstrasse erreichen. Parallel dazu wurde ein Langdistanzradar installiert, um weitere Lawinenzüge zu überwachen, die nicht von den Sprengmasten erfasst werden. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei dem Hotel Chesa Grischa, einem Gebäude, das aufgrund sekundärer Lawinenauslösungen besonders gefährdet ist und daher durch Objektschutz gesichert wird.

Durch diese Massnahmen wurde ein erheblicher Sicherheitsgewinn für die Nutzer der Kantonsstrasse erzielt. Die geschätzten Kosten für die Umsetzung dieser Sicherheitsmassnahmen, einschliesslich der Sprengmasten, des Langdistanzradars und des Objektschutzes für das gefährdete Gebäude, beliefen sich auf 1’570'000,- CHF.

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Spezialisten im Einsatz

Um den spezifischen Anforderungen der Hochgebirgslage gerecht zu werden, setzten wir auf erfahrene Spezialisten in verschiedenen Fachbereichen. Ingenieure mit Expertise im Hochgebirgsbau, Geologen und Umweltexperten arbeiteten Hand in Hand, um eine nachhaltige und den örtlichen Bedingungen angepasste Lösung zu entwickeln. Ein entscheidender Faktor für den Erfolg unseres Projekts war die herausragende Zusammenarbeit zwischen Planern, Behörden und Unternehmern. Regelmässige Abstimmungen und transparente Kommunikation waren für uns essenziell, um mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen und effektive Lösungen zu entwickeln. Die enge Zusammenarbeit trug dazu bei, die Umsetzung des Projekts innerhalb des Zeit- und Kostenrahmens zu gewährleisten.

Positive Auswirkungen auf die Region

Die positiven Auswirkungen unseres Bauprojekts auf die Region sind unübersehbar. Die gesicherte Kantonsstrasse verbessert die Verkehrsinfrastruktur, erleichtert den Zugang ins Engadin sowie nach Italien. Die Sicherheit der Strasse in der anspruchsvollen Hochgebirgslage wurde durch die Umsetzung des Projekts nachhaltig erhöht, und darauf bin ich besonders stolz.