Aus dem vollen schöpfen!

Neue Sporthalle Oberfeld, Langnau i.E.

In meiner Tätigkeit als Bauingenieur konnte ich schon verschiedentliches entwickeln, projektieren und realisieren. Dabei stand für mich immer im Zentrum, die notwendigen Ingenieurdisziplinen auf höchstes Niveau zu beherrschen um das Übliche zu überwinden. Das war meine Vision!

Nach dem Studium an der ETH Zürich hat mich vorwiegend die Forschung angezogen, dabei konnte ich als junger Bauingenieur den Werkstoff Holz vertieft kennen lernen. Ich setze mich mit den Eigenschaften dieses Materiales auseinander und durfte an der Entwicklung von holztechnologischen Produkten mitwirken und durch meine Dissertation Grundlagen für die Entwicklung von statisch hochwirksamen Fachwerkträgern erarbeiten.

Daraufhin durfte ich mich in der Praxis dem Erdbebeningenieurwesen widmen und konnte bestehende Gebäude auf deren Erdbebensicherheit prüfen und ertüchtigen. Auch da stand das Wissen im Vordergrund und durch damals noch unbekannte dynamische Verfahren konnten die Ertüchtigungsmassnahmen um ein Vielfaches gegenüber den herkömmlichen statischen Verfahren reduziert werden.

Weiter konnte ich während meinen Praxisjahren verschiedenste Konstruktionen mit unterschiedlichen Werkstoffen projektieren. Von grösseren Stahlkonstruktionen wie Industriehallen mit deren Stabilitätsproblematiken, prüfen von bestehenden Stahlbetonkonstruktionen im Brückenbau mit Hilfe von Spannungsfeldern, Holzhallen für Werkhöfe bis zu komplexen Umbauprojekten mit unterschiedlichsten Bauzuständen durfte ich bearbeiten.

Beim Projekt Sporthalle Oberfeld in Langnau kommen verschiedene Disziplinen kombiniert zu tragen. Beginnend mit der Unterstützung des Architekten während der Wettbewerbsphase, welches ich als eine extrem spannende Aufgabe empfinde, da man im Dialog zwischen «Konstrukteuren» neue Möglichkeiten nutzen und das übliche überwinden kann. Es galt die bestehenden Landressourcen zu schonen, die alte Turnhalle des Areals wenn möglich beizubehalten und durch ein geeignetes nachhaltiges Projekt zu ergänzen und durch eine optimierte Projektvorschlag nicht zu konkurrenzieren. Weiter kamen technische Probleme hinzu wie das Grundwasser und den damit verbundenen Auftrieb, den direkten Anbau an den Bestand durch Unterfangungsmassnahmen und Baugrubensicherung der beträchtlichen Baugrube.

Auch die ganzen Umbaumassnahmen des bestehenden Gebäudes, mit dem direkten Anschluss an den Neubau war eine Herausforderung. Die Überprüfung des Brandschutzes und der Erdbebensicherheit der bestehenden Turnhalle, welche im Dachgeschoss zusätzliche Nutzungen vorgesehen hatte.

Das sich im Terrain befindende Stahlbetontragwerk welches das darüber liegende Hallentragwerk in Holzbauweise trägt und dem vorhandenen Erddruck standhalten muss durften wir projektieren und die Ausführungsphase begleiten. Die Stabilisierung und Aussteifung der Hallenkonstruktion durch eine beschränkte Anzahl aussteifender Wände in Holzbauweise war eine weitere Leistung, die erwähnt werden muss und die wir lösen durften.

Das Ganze konnten wir alles aus einer Hand, sozusagen In-House erbringen. Darauf bin ich sehr stolz und bestätigt meine Vision als junger Bauingenieur!